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PNP, BNF, RTF und ARF – Was bedeuten diese Abkürzungen?

30.05.22
PNP, BNF, RTF und ARF – Was bedeuten diese Abkürzungen?

Wir bekommen immer wieder die Frage, was der Unterschied zwischen PNP, BNF, RTF und ARF bei Coptern bzw. FPV-Drohnen ist. Gerade wenn du deine erste FPV Drohne kaufen willst, kann das verwirrend sein. In diesem Artikel möchten wir dir ein besseres Verständnis dafür vermitteln, was diese Abkürzungen bedeuten, damit du genau bescheid weißt, was die einzelnen Modelle nun können, welches Zubehör du möglicherweise noch kaufen musst und was die Vorteile und Nachteile der Versionen sind. Denn nur so kannst du eine fundierte Kaufentscheidung treffen.

Hier listen wir die Begriffe von viel Aufwand (für erfahrene Piloten) hin zu wenig Aufwand (Anfängergeeignet). Also ARF, PNP, BNF und schließlich RTF.

ARF – „Almost Ready to Fly“

ARF steht in der FPV (First Person View) Drohnenwelt für „Almost Ready to Fly“.

Eine ARF-Drohne wird normalerweise als teilweise montiertes Paket verkauft. Das bedeutet, dass sie bereits mit den grundlegenden Komponenten geliefert wird, aber es ist noch ein gewisser Zusammenbau- und Einrichtungsaufwand erforderlich, um die Drohne flugbereit zu machen. Zusätzlich sind kein Empfänger, keine Fernsteuerung, keine FPV Videobrille und keine Akkus enthalten.

Mit einem ARF-Kit haben die Benutzer die Möglichkeit, ihre eigenen individuellen Komponenten auszuwählen und die Drohne nach ihren eigenen Bedürfnissen und Vorlieben anzupassen. Dies kann die Wahl von Motoren mit unterschiedlicher Leistung, einer bestimmten Art von Kamera oder einer spezifischen Flugsteuerung umfassen. Es ermöglicht den Drohnenbauern auch, ihre technischen Fähigkeiten zu erweitern, indem sie den Zusammenbau und die Konfiguration der Drohne selbst übernehmen.

Der Zusammenbau einer ARF-Drohne erfordert in der Regel grundlegende Kenntnisse über Elektronik, Löten und den Umgang mit Werkzeugen. Ein gewisses Verständnis der Flugsteuerungssysteme und der Drohnenmechanik ist ebenfalls hilfreich. Daher sind ARF-Drohnen ideal für Benutzer, die bereits über etwas Erfahrung im Drohnenbau und der Anpassung von Komponenten verfügen oder bereit sind, sich in diese Bereiche einzuarbeiten.

Ein weiterer Vorteil von ARF-Drohnen besteht darin, dass sie in der Regel etwas günstiger sind als RTF, BNF oder auch PNP Drohnen. Da die Benutzer ihre eigenen Komponenten auswählen können, haben sie die Möglichkeit, das Budget entsprechend anzupassen und gezielt in diejenigen Teile zu investieren, die ihnen am wichtigsten sind.

Insgesamt bieten ARF-Drohnen mehr Freiheit und Anpassungsmöglichkeiten als RTF, BNF oder PNP Drohnen. Und das auch durch die freie Wahl der Peripherie wie Fernsteuerung, FPV Videobrille und Akkus.

Für Drohnenenthusiasten, die gerne ihre eigenen Drohnen bauen und anpassen möchten, sind ARF-Drohnen eine spannende Option, um ihre Flugerfahrung weiter zu personalisieren.

PNP – „Plug and Play“

PNP steht für „Plug-N-Play“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Einstecken und Loslegen“. Es handelt sich um einen bestimmten Typ von Drohnen, der zwischen BNF Drohnen und den ARF Kits liegt.

Auch hier sind kein Empfänger, keine Fernsteuerung, keine FPV Videobrille und keine Akkus enthalten. Allerdings kommt die Drohne komplett zusammengebaut. Die eigene Arbeit begrenzt sich lediglich darauf, einen Empfänger zu verbauen. Der Empfänger wird über eine Steckverbindung (daher das „Plug“ in „Plug-N-Play“), oder deutlich häufiger über Lötstellen mit der Drohne verbunden und anschließend mit der Funke gebunden. Sobald das passiert ist, kann die Drohne mit der Fernsteuerung gesteuert werden und ist flugbereit. Der Empfänger ist das Gerät, das Signale von der Fernsteuerung empfängt und sie an die entsprechenden Komponenten der Drohne zur Steuerung weiterleitet.

Die Bedeutung von PNP-Drohnen liegt darin, dass sie es den Benutzern ermöglichen, ihre eigene Fernsteuerung und ihren eigenen Empfänger bzw. generell das eigene Equipment (ähnlich wie bei ARF und BNF Coptern) zu verwenden. Dies bietet den Piloten Flexibilität und die Möglichkeit, bspw. ihre bevorzugte Fernsteuerung mit den gewünschten Funktionen und Einstellungen zu nutzen. Benutzer, die bereits eine hochwertige Fernsteuerung, einen kompatiblen Empfänger, eine FPV Videobrille und Akkus besitzen, können von PNP-Drohnen profitieren.

Bliebte PNP FPV Copter bei uns im Shop sind zum Beispiel der GEPRC CineLog20 HD, GEPRC Cinebot 30 HD oder auch der BetaFPV Pavo25.

BNF – „Bind and Fly“

BNF bedeutet übersetzt so viel wie „Binden und Fliegen“. BNF Drohnen liegen vom Aufwand für den Piloten zwischen den PNP und RTF Drohnen.

Eine BNF-Drohne wird in der Regel als vollständig montierte Drohne geliefert, hat aber zusätzlich bereits einen Empfänger verbaut. Die Hersteller bieten BNF Drohnen meistens mit verschiedenen Empfängerlösungen an. Darunter finden sich zum Beispiel TBS Crossfire, ELRS oder auch FrSky Empfänger. Auch bei BNF Drohnen sind keine Fernsteuerung, keine FPV Videobrille und keine Akkus enthalten.

Der Begriff „Bind-N-Fly“ bedeutet, dass der Benutzer nur noch seine eigene kompatible Fernsteuerung (Transmitter) mit dem eingebauten Empfänger der BNF-Drohne binden muss. Dieser Vorgang ist normalerweise recht einfach und erfordert häufig nur das Drücken einer Taste und das Durchführen einer bestimmten Sequenz auf der Fernsteuerung. Sobald der Bindungsvorgang abgeschlossen ist, kann die Drohne mit der Fernsteuerung gesteuert werden und ist flugbereit.

BNF-Drohnen ermöglichen es ihren Benutzern, ihre eigene Fernsteuerung, FPV Videobrille und ihre eigenen Akkus zu verwenden, anstatt diejenigen zu verwenden, die mit einer RTF-Drohne geliefert werden. Piloten, die bereits eine hochwertige Fernsteuerung besitzen oder bestimmte spezifische Funktionen benötigen profitieren von BNF Drohnen, da sie ihre vorhandene Ausrüstung weiterverwenden können.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Fernsteuerungen, FPV Videobrillen und Akkus mit jedem BNF-Drohnenmodell kompatibel sind. Das gilt im Übrigen auch für PNP und ARF Drohnen. Die Drohnenhersteller geben normalerweise an, welches Equipment passt. Benutzer müssen sicherstellen, dass ihre Fernsteuerung mit dem eingebauten Empfänger der Drohne kompatibel ist, um eine erfolgreiche Bindung und Steuerung zu gewährleisten. Zusätzlich müssen Videosender und FPV Videobrille zusammenpassen und auch der Akku sollte passend zur Drohne gewählt werden.

BNF-Drohnen sind besonders attraktiv für Benutzer, die bereits über eine bevorzugte Fernsteuerung und Equipment verfügen und ihre Flugfähigkeiten und Erfahrungen auf verschiedene Drohnenmodelle ausweiten möchten.

Beispiele für BNF FPV Drohnen bei uns im Shop: iFlight Nazgul Evoque F5D und HGLRC Sector30CR HD.

RTF – „Ready-to-fly“

Kommen wir zu den Drohnen, mit denen man den geringsten Aufwand hat. Sogenannte RTF Drohnen. „RTF“ steht für „Ready-to-Fly“ (dt. „Flugbereit“). Es handelt sich dabei um einen Begriff, der verwendet wird um anzugeben, dass eine Drohne komplett montiert und einsatzbereit ist, sobald sie aus der Verpackung genommen wird.

RTF-Drohnen sind speziell für Benutzer konzipiert, die ohne viel Aufwand in das Fliegen von Drohnen einsteigen möchten. Im Gegensatz zu ARF, PNP oder BNF Drohnen erfordern RTF-Drohnen in der Regel keine zusätzlichen Montagearbeiten oder Konfigurationen. Sie werden normalerweise mit allem geliefert, was zum Fliegen benötigt wird, einschließlich der Fernsteuerung, einer FPV Videobrille und oft auch mit einem Akku und einem Ladegerät.

Die Attraktivität von RTF-Drohnen liegt darin, dass sie Benutzern ermöglichen, sich auf das Fliegen zu konzentrieren, anstatt Zeit und Energie in den Zusammenbau oder die Beschaffung zusätzlicher Komponenten zu investieren. Dies macht sie besonders beliebt bei Anfängern oder Personen, die schnell in das Drohnenfliegen einsteigen möchten, ohne sich mit technischen Details befassen zu müssen.

Die RTF-Option bietet auch eine gewisse Sicherheit für Benutzer, da die Drohne bereits von Herstellern professionell zusammengebaut wurde und normalerweise gewissen Qualitätsstandards entspricht. Dies bedeutet, dass die Drohne in der Regel zuverlässig ist und man sich keine Gedanken um Lötstellen, Verbindungen und die Konfiguration machen muss.

Insgesamt bietet RTF den Vorteil, dass Benutzer sich schnell und einfach in das aufregende Flugerlebnis stürzen können. Es ist ein Sprungbrett für Anfänger um die Welt der FPV-Drohnen zu erkunden und zu genießen. Erfahrene Piloten greifen eher auf PNP oder BNF Copter zurück, da sie meist schon im Besitz einer FPV Videobrille, Fernsteuerung und Akkus sind und so nur unnötig Geld ausgeben würden.

Gängige RTF FPV Drohnen sind die DJI Avata, das GEPRC TinyGo Set und das BetaFPV Cetus Set.

Info

Tatsächlich ist es so, dass es heute fast keine ARF Drohnen mehr gibt. Die meisten Piloten bauen ihre Drohnen komplett selbst oder setzen auf PNP bzw. BNF Copter. Auch RTF Drohnen sind eher selten.

Außerdem ist es zu empfehlen, sich vor einer Bestellung immer genau den Lieferumfang anzusehen um sicherzugehen, dass man die richtige Version erhält und nichts fehlt, was man braucht.

Wir schreiben in diesem Artikel nur davon, dass der Empfänger mit der Fernsteuerung gebunden werden muss. Je nach Setup muss auch der Videosender mit der FPV Videobrille verbunden werden.

Fazit

Welche Drohne soll es nun werden? Kurz gesagt, wenn du neu ins Hobby einsteigen möchtest, ist eine RTF die wohl beste Wahl. Hier ist alles dabei und du kannst direkt loslegen. Wenn du bereits eine Funke und Equipment hast, kannst du auch eine BNF Drohne wählen. Pass nur auf, dass Empfänger und Sender zusammen passen, da nicht jeder Sender mit jedem Empfänger gebunden werden kann. Möchtest du deine Kenntnisse ausbauen und ein bisschen tüfteln bevor es losgeht, dann ist eine PNP oder ARF Drohne passend für dich.

Vielleicht wagst du dich aber auch schon an deinen ersten eigenen Build? Dann schau dir unser Video mit Nils an. Er erklärt Schritt für Schritt, wie du deine eigene Drohne zusammensetzen kannst. 




 

 

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