Der Frühling kommt und mit ihm die Vorfreude auf die FPV-Saison 2024. Viele machen ihre Quads frisch, bauen neue zusammen oder starten komplett neu in das Hobby. Aber sobald es um das Herzstück einer FPV-Drohne geht, also das Videoübertragungssystem und die dazugehörige Brille, kann es gerade für Einsteiger in das Hobby unübersichtlich werden. Deshalb haben wir alle momentan verfügbaren Video-Systeme getestet! Wir schauen uns an, welche Brille mit welchen Features daherkommt, wie das Bild in der Brille aussieht und wie weit man mit den verschiedenen Videosendern kommt, bis es langsam kritisch wird oder das Selbstbewusstsein zum mühelosen Fliegen nicht mehr gegeben ist.
Nachfolgend findest du Bildbeispiele und Informationen zu den einzelnen Videosystemen, die wir auch in unserem Video zeigen. Die Screenshots bzw. Flugaufnahmen sind alle direkt in den Brillen aufgenommen. Sie zeigen also genau das, was der Pilot beim Fliegen sieht.
(Es kann aber sein, dass die Bilder in diesem Blogpost aufgrund der Komprimierung etwas abweichen.)
Ein analoges Videosystem ist vom Bild her das wohl unansehnlichste von allen Videosystemen. Mit maximalen 480p kommt hier echt nicht viel bei rum, aber dafür gibt es andere Pluspunkte. Gerade für Einsteiger oder Piloten mit begrenztem Budget bietet das analoge Videosystem den optimalen Preis-Leistungs-Knaller. Brillen bekommt man ab 80–600 Euro, VTx, Kamera und Antenne schon ab 65 Euro. Zudem punktet Analog mit einer geringen Latenz (<= 19 ms), weshalb es gerade bei FPV Racern immer noch häufig anzutreffen ist. Die Reichweite und Penetration innerhalb von Gebäuden ist allerdings nicht so gut wie mit anderen digitalen Systemen, wobei ein Verbindungsabbruch gut eingeschätzt werden kann, da das Bild nicht abrupt abbricht sondern von leichten Farb- und Pixelstörungen langsam übergeht zum kompletten Bildverlust.
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Egal ob Caddx Vista, RunCam Link oder die erste DJI Air Unit, im Vergleich zu Analog besitzen selbst die Urgesteine der Digital-FPV Transmitter ein klares Bild. Mit 720p und bis zu 120 Bildern in der Sekunde haben diese VTx so manchen analog-Piloten zum Digital-FPV bekehrt. Diese Transmitter können mit Quads von 2–6S betrieben werden und sind ab ca. 190 Euro zu bekommen.
Allerdings brauchst du für dieses System auch eine passende DJI-Brille, welche neu ab 470 Euro zu haben ist. Bildtechnisch sollte dir schon auffallen, dass Analog hier definitiv nicht mithalten kann. Die Bildqualität muss allerdings mit einer höheren Latenz bezahlt werden (30–42ms) und durch das Gewicht der Air-Units eignen sich diese auch erst ab 3 Zoll Coptern aufwärts.
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14 ms dauert es, laut dem Hersteller, durchschnittlich bis das Bild von der Cam auf der Brille angezeigt wird. Ein Test von Chris Rosser zeigt, dass eher mit Werten um 30 ms gerechnet werden muss, bis ein neuer Frame in der Brille angezeigt wird. Damit ist HDZero, laut Herstellerangabe, sogar noch schneller als Analog, obwohl es ein digitales System ist. Auch das Verhalten bei drohendem Signalabbruch ist dem analogen System sehr ähnlich. Durch das bunte Konfetti kann außerdem gut eingeschätzt werden, ob und wann das Signal abbrechen wird. Dennoch ist das Bild mit einer Auflösung von bis zu 1080p bei 30fps schöner, als das einer Caddx Vista. HDZero hat darüber hinaus drei verschiedene VTx im Angebot. Unter anderem auch einen Whoop VTx der weniger als 5 Gramm wiegt und sogar an 1S betrieben werden kann.
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VTx fürs Whoops oder 1S Betrieb gibt es aber nicht nur bei HDZero. Auch Caddx hat mit seinem eigenem Videosystem Walksnail mittlerweile einen Transmitter, der für niedrige Spannungen ausgelegt ist und sogar bis 1080p auflöst. Darüber hinaus gibt es bei Walksnail auch Transmitter bis zu 6S. Wir sind das HD-Kit mit der neuen Goggles X geflogen, was bildtechnisch definitiv oberhalb von HDZero und der ersten Generation des DJI-Digital System zu verorten ist. 1080p und bis zu 120fps sorgen für ein scharfes und smoothes Bild in der Brille, was allerdings durch eine höhere Latenz als beim DJI-System bezahlt werden muss. Diese liegt, je nach Einstellung, zwischen 30 und 60 ms.
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Vor kurzem hat Caddx einen VTx auf den Markt gebracht, der in direkter Konkurrenz mit der DJI O3-Air Unit steht. Neben einer Übertragung in die Brille mit bis zu 1080p und 100fps speichert die Moonlight gleichzeitig Footage bis 4K 60fps intern auf einer MicroSD-Karte ab, wodurch auf den Einsatz einer Gopro verzichtet werden könnte. Das Bild in der Brille ist gerade im Nahbereich beeindruckend scharf, wirkt in der Ferne jedoch etwas verwaschener als das DVR einer O3-AirUnit.
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Wo die Onbard-Aufnahme der Moonlight aufhört, fängt die O3-Air Unit an. Denn mit dieser kannst du sogar 4K mit 120fps auf der SD-Karte aufnehmen. Die Bildübertragung zur Brille erfolgt mit bis zu 1080p 100fps, wirkt allerdings bei schnellen Überflügen dezent verwaschener als bei der Moonlight, besticht dadurch aber in der Ferne. Für cinematische Aufnahmen ist die O3 erste Wahl, wer auch gerne mal schnelleren Freestyle fliegt und den sich annähernden Busch, Ast oder Baum in der Brille besser sehen möchte, sollte eher zur Moonlight greifen.
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Wie bei so vielen Dingen im Leben kommt es auch beim Ranking der Systeme darauf an, welche Präferenzen man selbst hat und wie groß das Budget ist. Deshalb sollte dieses Fazit auch eher als meine persönliche Meinung verstanden werden und lediglich als Empfehlung dienen.
Du machst nichts anderes als racen und deine Copter leiden unter chronischer Betonallergie? Dann bist du bei HDZero und Analog gut aufgehoben, da diese Systeme durch ihre geringe Latenz bestechen.
Welches System von beiden du wählst kommt auf deinen Geldbeutel an. Hast du das nötige Kleingeld, greif zu HDZero! Die Brille hat super Displays und kann zu dem noch durch HDMI und Analog-in mit weiteren VRx und analogen Modulen ergänzt werden. Willst du möglichst wenig ausgeben, greif bei analog zu! Hier bekommst du für unter 150 Euro Brille, VTx, Cam und Antenne um gleich starten zu können.
Diejenigen, die ihren Quad auch gerne mal durch den Beton-Dschungel jagen, aber nicht auf ein ansehnliches Bild verzichten wollen, würde ich zum Walksnail-System mit der Goggles X raten. Sowohl bei der Moonlight als auch bei den HD-VTx hast du ein top Bild und gute Hardware. Willst du auch mal Footage aufnehmen ohne eine GoPro auf den Copter zu schnallen, hast du mit der Moonlight auch die passende Auswahl um mit bis zu 4K Footage ohne Extra-Cam aufzunehmen. Außerdem bietet Walksnail im Gegensatz du DJI auch VTx für Whoops an, was das System für mich umso interessanter macht.
Fliegst du gelegentlich Freestyle legst aber mehr Wert auf die Footage und filmst sowieso lieber Dinge mit deinem Copter statt ihn durch Bandos zu jagen, ist das DJI-System für dich die erste Wahl. Die Auswahl an VTx ist im Gegensatz zu Walksnail zwar begrenzter, aber ausreichend. Außerdem kannst du zum Beispiel mit der Goggles 2 auch so manche Foto-Drohne verbinden und fliegen und natürlich kannst du auch mit einer O3 Freestyle fliegen, wenn es dir nicht wehtut wenn 250 Euro irgendwo gegencrashen.
Am Ende kommt es bei der Wahl zwischen DJI und Walksnail auf deine persönliche Präferenz an, welches Bild dir besser gefällt. Um diese Entscheidung zu treffen, schau dir am besten das Video zu diesem Blogpost an!
