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OpenIPC FPV kommt – Und ihr könnt helfen!

08.10.24
OpenIPC FPV kommt – Und ihr könnt helfen!

Das FPV-Hobby (First-Person-View) bietet Drohnen- und RC-Piloten die faszinierende Möglichkeit, ihre Fluggeräte so zu steuern, als säßen sie selbst im Cockpit. Dabei spielt die Videotechnologie eine zentrale Rolle: Eine Kamera, die auf dem Gerät montiert ist, überträgt das Bild in Echtzeit an den Piloten, wodurch dieser das Fluggerät aus der Ich-Perspektive steuern kann. Dieses immersive Erlebnis macht den Reiz des FPV-Fliegens aus und erfordert ein zuverlässiges, stabiles Videosignal, um die Kontrolle präzise aufrechtzuerhalten.

In der heutigen FPV-Szene haben digitale Videosysteme die früher weit verbreiteten analogen Systeme stark zurückgedrängt. Digitale FPV-Systeme bieten klare Vorteile, insbesondere durch eine deutlich höhere Bildqualität und eine stabile, störungsresistente Übertragung. Bekannte digitale Systeme, wie die von DJI oder Walksnail, liefern gestochen scharfe 720p- oder sogar 1080p-Bilder und ermöglichen eine sehr stabile Verbindung über große Entfernungen hinweg. Diese digitalen Systeme haben sich nicht nur im Freestyle-Bereich bewährt, sondern auch bei Langstreckenflügen (Long-Range), wo eine zuverlässige Übertragung entscheidend ist.

Dennoch gibt es immer wieder innovative Ansätze, um die Videoübertragungstechnologie im FPV Hobby weiterzuentwickeln. Eine dieser spannenden Entwicklungen ist OpenIPC. OpenIPC ist eine Open-Source-Firmware, die ursprünglich für IP-Kameras entwickelt wurde und nun im FPV-Bereich Anwendung findet. Während es sich noch in der Entwicklung befindet und aktuell nicht das gleiche Leistungsniveau wie kommerzielle Systeme erreicht, bietet es eine interessante Möglichkeit, das Hobby noch offener zu gestalten.

IP-basierte Kameras bieten theoretisch eine große Flexibilität: Sie ermöglichen Anpassungen und individuelle Konfigurationen, die bei kommerziellen Systemen oft nicht möglich sind. Zudem könnte OpenIPC in Zukunft eine kostengünstige Alternative sein, die durch die Community kontinuierlich verbessert wird. Ähnlich wie es bei dem Steuerungsprotokoll ExpressLRS (ELRS) der Fall ist. Aktuell ist die Technik jedoch noch nicht ausgereift genug, um das Maximum aus der FPV-Erfahrung herauszuholen. Besonders in Bereichen wie Latenz und Stabilität müssen noch Fortschritte gemacht werden, um mit etablierten Systemen mithalten zu können.

Trotzdem zeigt OpenIPC das Potenzial auf, wie Open-Source-Projekte den FPV-Markt beeinflussen und alternative Möglichkeiten für Piloten schaffen können, ihre Systeme anzupassen und zu individualisieren.

Welche OpenIPC FPV Systeme gibt es bereits?

Obwohl sich OpenIPC als Open-Source-Firmware noch in der Entwicklung befindet, gibt es bereits einige interessante FPV-Produkte, die in Kombination mit dieser Software genutzt werden können. Besonders zwei Produkte haben in der FPV-Community Aufsehen erregt: EMAX Wyvern Link und RunCam WiFiLink. Beide Systeme basieren auf OpenIPC, was sie zu spannenden Optionen für experimentierfreudige FPV-Piloten macht.

Hinweis: Es gibt aktuell nur Alpha-Versionen der Systeme, die wir nachfolgend vorstellen. Man darf kein hochwertiges und fehlerfreies Produkt erwarten. Die Hersteller bringen diese Systeme auf dem Markt, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, OpenIPC Systeme weiterzuentwickeln. Und eben nicht um ein perfektes Produkt zu verkaufen.

EMAX Wyvern Link

EMAX Wyvern Link ist ein OpenIPC-kompatibler digitaler Video-Transmitter (VTX) und Empfänger (VRX), der für FPV-Piloten entwickelt wurde, die eine erschwingliche Alternative zu proprietären digitalen FPV-Systemen suchen. Der Empfänger bietet in der stärksten Vesion eine maximale Übertragungsleistung von bis zu 2W, was in Kombination mit dem stärksten Sender (800mW) eine deutliche Reichweite und Stabilität im Videofeed ermöglichen soll. Und ja, der Empfänger sendet bei digitalen Systemen auch und umgekehrt. Daher nennen wir, wie Joshua Bardwell bereits sagte, den Empfänger lieber Groundunit und den Sender Airunit.

EMAX ist bisher auch der einizige Hersteller im FPV Bereich, der vier verschiedene OpenIPC Produkte anbietet. Darunter sind auch, neben den oben beschriebenen leistungsstarken Komponenten, günstigere Produkte, die man wohl eher für kleinere Copter einsetzen würde, die weniger Leistung bei der Übertragung benötigen.

Die Bildqualität ist derzeit auf 720p (120fps) bei etwa 4 Mbps begrenzt, was im Vergleich zu den hochauflösenden Systemen von DJI oder Walksnail (25-50 Mbps) merklich niedriger ist. Das führt in bewegungsreichen Szenen zu Blockbildung und reduziert die Bildschärfe bei schnellen Manövern.

RunCam WiFiLink

RunCam WiFiLink ist ein weiteres OpenIPC-kompatibles Produkt, das auf WiFi-basierte Videostreaming-Technologie setzt. Es ist übertragungstechnisch recht ähnlich zu dem EMAX System, bietet aber auch die Möglichkeit einer Full HD Übertragung. Dabei reduziert sich dann allerdings die Bildwiederholungsrate auf 60fps.

Ebenfalls wie bei EMAX ist das System noch nicht für professionelle Anwendungen geeignet, da WiFi-basierte Lösungen im Vergleich zu traditionellen 5.8-GHz-Funkverbindungen anfälliger für Latenzprobleme und Signalabbrüche sind.

Beim RunCam WiFiLink sieht die Groundstation auch etwas anders aus als bei EMAX. Der Empfang erfolgt über ein „klassisch-wirkendes“ WiFi Modul, das per USB OTG an einem Smartphone angeschlossen wird und das empfangene Bild wiedergibt.

Insgesamt bietet OpenIPC eine akzeptable Latenz von etwa 25 ms, was in der Nähe von DJI FPV V1 liegt. Für Piloten, die mehr über die Technik hinaus experimentieren möchten, bieten EMAX und RunCam so vielversprechende Plattformen, die aber derzeit nicht auf dem gleichen Stabilitätsniveau wie die etablierten Systeme​ arbeiten.

Wie geht es weiter mit OpenIPC?

Um bei der Entwicklung von OpenIPC zu helfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Community engagieren kann:

Testing und Feedback

Nutzer können OpenIPC auf kompatiblen Geräten installieren und ausführlich testen. Rückmeldungen zu Bugs, Leistungsschwankungen oder Verbesserungsmöglichkeiten sind essenziell, um die Firmware zu optimieren. Solches Feedback kann direkt auf den Plattformen wie GitHub oder speziellen FPV-Foren geteilt werden.

Entwicklungsbeiträge

Wer Erfahrung mit Programmierung (insbesondere in C, C++ oder Python) hat, kann aktiv zur Verbesserung des Codes beitragen. OpenIPC ist ein Open-Source-Projekt, das auf GitHub öffentlich zugänglich ist. Entwickler können neue Features hinzufügen, bestehende Fehler beheben und die Dokumentation verbessern.

Spenden

Die Unterstützung durch finanzielle Beiträge hilft dem OpenIPC-Team, die Entwicklung voranzutreiben, Hardwaretests durchzuführen und Serverkosten zu decken.

Community-Beteiligung

Beteiligung in Foren, sozialen Netzwerken und Discord-Gruppen hilft, Wissen zu verbreiten und andere Anwender bei der Installation und Nutzung zu unterstützen. Diese Art der Community-Pflege ist unerlässlich, um eine wachsende Nutzergemeinschaft zu schaffen​.

 

Abschließend sind wir gespannt, wo die Reise von OpenIPC Systemen in der FPV Welt hingeht. Welche Produkte es geben wird, welche Hersteller mit auf das Thema aufspringen und wie konkurrenzfähig OpenIPC Produkte zu etablierten System wie DJI oder Walksnail werden. Vielleicht sind ja bald auch Produkte bei uns im Shop vertreten.

Quellen: OpenIPC, Oscar Liang, Joshua Bardwell, RunCam, EMAX




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